© Neue Sirene™



Anna Taylor

Legacy: To Choose, or Not to Choose     (English/German)

Some choose to live: to choose;
Others are choosen, it seems, to spectate:
Virtual windows on the walls of destiny.
Not only a toss impetuous -
Some might even call contemptuous -
Of that old socially-loaded dice.

My two Holme Valley grandfathers, both eight,
Easily recognised the dark before dawn
Starting out on their long working lives
Steel-tipped clogs hobbling the icy cobbles.

Donning a butcher's apron
Sharp-eyed Turner Taylor replaces
Father; mother's little bread-winner
Although, most frequently, a mess of mushy peas
Turns her hand from left to right, round and round
The one and only family pot

While over the hill at nightfall Joe Brook
Is hawking his father's fright fish from pub
To pub. School costs a ha'penny a session
So often he misses doing his letters;
Practices, instead, at the double
His later winning athlete's run.

»It's all at' fall at' foot«, he'd tell us decades
Later, »if tha wants it to be, tha knoas.«
And, unknown to him, like Turner, year
After year, he pulled himself up by boot-straps.

Joe, the scourer, now a socialist,
Met with serious trouble in the General Strike;
Turner, married to the boss's daughter,
Kept to the safer side of their thin blue line.
During the Great War while Mr. Taylor had
Juggled with profits, and some losses,
Joe Brook volunteered, foolishly gambling, his wife
Said, family fortunes; returned no hero.

As »Tattie« Brook he'd peeled his way through
The trenches. Sent his wife regulation
Letters, one tender Valentine, in a generous
Articulate hand, she'd showed us with pride.
His bow-shaped legs: life-lasting volumes to
The lesser horrors of a war he could not forget.

Though now somewhat shrunk by dinkie houses
Holme Valley vistas still roll splendid
And green. And at election times its
Citizens can choose, not dream, whether
Or not to vote with pens or their feet.


Anna Taylor

Vermächtnis: Wählen, oder nicht wählen     (English/German)

Manche wählen zu leben: um zu wählen;
Andre sind, so scheint es, zum Zuschauen bestimmt:
Eigentlich nur Fenster auf den Wänden der Geschicks.
Nicht nur ein Wurf, ein beträchtlicher –
Man möchte fast sagen, verächtlicher –
Der falschen Würfel im sozialen Spiel.

Meine zwei Großväter aus dem Holme Valley, beide acht,
Kannten sich gut aus im Dunklen vor Tage
Machten sich auf zu ihrem langen Arbeitsleben
Beschlagene Holzpantinen holperten über vereistes Kopfsteinpflaster.

Ausstaffiert mit der Schlachterschürze
Ersetzt der hellwache Turner Taylor
Den Vater; schafft Mutter die Brötchen ran
Doch meistens zieht ein breiiges Erbsengericht
Ihre Hand von rechts nach links, immer im Kreise
In dem einzigen Familientopf

Während Joe Brook jenseits des Hügels
Seines Vaters Bratfisch verhökert. Von Pub
Zu Pub. Die Schule kostet einen halben Penny pro Tag
Also verpaßt er oft seine Schreibübungen;
Übt, stattdessen in Schnellschritt
Seinen späteren Siegeslauf als Athlet.

»Die Füße packen's«, sagte er uns Jahrzehnte
Später, »wenn du's werden willst, weißt du's.«
Und wie Turner, den er nicht kannte, Jahr
Um Jahr, riß er sich am Riemen, schaffte es.

Joe, der Wollewäscher, jetzt ein Sozialist,
Geriet in große Schwierigkeiten beim Generalstreik;
Turner, verheiratet mit der Tochter des Chefs,
Setzte auf Nummer Sicher, blieb diesseits des Kordons.
Während des ersten Weltkriegs, alldieweil Mr. Taylor
Mit Profiten, und auch Verlusten, jongliert hatte,
Wurde Joe Brook Freiwilliger, setzte, so seine Frau,
Den Familienbesitz töricht aufs Spiel; kam nicht als Held zurück.

Als »Schmuddelbrook« hatte er sich seinen Weg
Durch die Schützengräben gebuddelt. Schrieb seiner Frau
Vorschriftsmäßig Briefe, einen einzigen zärtlichen Valentinsgruß
In einer großzügigen klaren Schrift, den sie uns voller Stolz zeigte.
Seine verkrümmten Beine sprachen lebenslang Bände über
Die kleineren Schrecken eines Krieges, die er nie vergaß.

Obwohl jetzt ein bißchen geschrumpft durch nette Häuschen
Erstreckt sich das Home Valley immer noch großartig
Und grün. Und zur Zeit der Wahlen
Können seine Bürger sich entscheiden, nicht träumen, ob
Sie abstimmen wollen oder nicht, mit der Feder oder den Füßen.

Tr. from English by Barbara Bohrer


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