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Asher Reich

Der Schrank

Plötzlich fielen alle Gedanken von ihm ab,

alle die wunderbar gezähmten. Ich wußte,
er ist von einem Baum abgehauen, aus dem Wald geraubt

und mit all meinen Kleidern aufgeblüht.
Sorgenvoll beobachtete ich den Schlüssel,
er hustete starrköpfig im Schloß:
nicht ein Spaltbreit offen. Alle Türen

hermetisch verschlossen. Damals verstand ich noch nicht
wie er plötzlich im Herbst die Farben wechselte.
Ich versuchte ihn zu schieben, aus seiner Vergangenheit
zu rütteln, wie ein Kind einen widerspenstigen Zweig.

Nicht die kleinste Bewegung. Manchmal bei Nacht
hörte ich einen Seufzer sich ihm entringen,
eine seltsame Klage, hohl –
Beilwütig riß ich sein Herz auf
und eine rauschende Welt voll Blätter, Vögel
sah ich im Schrank. Die Wurzeln senkte er tief
ins Fleisch der Erde.

Tr. from Hebrew by Tuvia Rübner


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